Die aktuelle Installation hinterfragt unseren Umgang mit sozialen Brennpunkten wie der aktuellen Flüchtlingskrise, sowohl in den sozialen Medien als auch in der Gesellschaft. Nicht nur unter Unterstützern, sondern auch unter verschiedensten Künstlern, scheint ein überraschend simplifiziertes Bild dieser Themen vorzuherrschen. Ebenso entsteht der Eindruck, dass Einige aufgrund der Sorge, ein Leben auf Kosten Anderer zu genießen und unverdient in den Besitz diverser Privilegien gekommen zu sein,eine Art „verstecktes“ schlechtes Gewissen quält. Dieses beruhigt man mit der Teilnahmen an diversen Programmen, Onlinepetitionen, Spendengalas etc. Zuviel persönlichen Aufwand, sei er zeitlich oder gar emotional, will man letztendlich aber doch nicht investieren. Gemeinsam betrachtet regen die Einzelteile dieser Arbeit zum Nachdenken, über die unterschiedlichen Auffassungen dieser Themen in unserer heutigen Wohlstandsgesellschaft an.
Die Arbeit besteht aus einem 120x150 großem Bild (Acryl, Spray, Tusche auf Leinwand), einer Sonnenliege mit darauf liegender Schaufensterpuppe, einem mit dem Bild bedruckten Handtuch, Sonnenschirm, Tisch mit Getränk und Zeitschriften und 4x2,5 m Rasenteppich. Das Bild im Hintergrund stellt in in figurativer, abstrakter Form das bekannte Sujet des im Mittelmeer angespülten Kindes aus Syrien, Alan Kurdi, nach. Der vordere Teil repräsentiert mit seiner Freibad-Terrassen-Gartenästhetik und auch jener kindlichen Pose, nicht nur durch alleinige Kenntnisnahme und Bedauerung der Missstände, den angesprochenenTeil der „Schuldverminderung“.
vorstadtleiber
schaumbad, graz
mixed media, 2019
baby rudl
100jahre beuys, büro für pessimismus, graz
mixed media, 2021
beuyst du deppat
in collabo with benjamin klug
100jahre beuys, büro für pessimismus, graz
mixed media, 2021
In dieser Arbeit wurde anhand des Themas Einfachheit, welche von den verschiedensten Blickwinkeln betrachtet werden kann, ein Teil der österreichischen Medienlandschaft analysiert. Einerseits diente die Differenzierung zwischen Boulevard und Qualität, anderseits die Einfachheit der Eigentümerverhältnisse der Tagesprintmedien als Ausgangspunkt der Darstellung. Ein Reliquienschrein aufgebaut um den Totenschädel von Krone-Zampano Hans Dichand fungierte, wie im Mittelalter, als die Kirche als Medienersatz diente, zur Veranschaulichung sowie zur Vernetzung dieser zwei Eckpunkte.
österreich heute
atelier12, graz
mixed media, 2018
Maribor und Graz können auf eine lange gemeinsame Geschichte zurückblicken, einst als gemeinsamer Teil des Herzogtums Steiermark, dann für mehr als siebzig Jahre getrennt und letztendlich durch die Beitritte zur Europäischen Union wieder vereint. In der Installation 'kik.laden' wird der gemeinsame Verbund, in all seiner Widersprüchlichkeit und doch Gemeinsamkeit, anhand der Filialen des deutschen Textildiscounters KIK („Kunde Ist König“), welche die Strecke von Graz nach Maribor, meist in ähnlichen Inseleinkaufszentren, säumen und der z.B. für seine viel kritisierten Arbeitsbedingungen oder Qualitätsmängel seiner Produkte bekannt ist, dargestellt. Österreich ist seit 1998 und Slowenien seit nunmehr 10 Jahren Teil des KIK-Universums, in welchem 25.000 Mitarbeiter beschäftigt sind und welches 2016 einen Umsatz von 1,93 Mrd. Euro erwirtschaftete. Der Ansatz den Discounter als verbindendes Element der zwei Städte zu verwenden, erscheint auf den ersten Blick ungewöhnlich, dient aber als aktuelles Beispiel einer nicht spezifischen, globalisierten Verbindung anhand eines namenlosen Großkonzerns. Die wiederbelebte Verbindung zwischen den beiden Städten wird somit durch einen Discounter, der für eine negative Vereinheitlichung und Zusammenführung der Konsumgewohnheiten steht und seine insgesamt 15 Filialen, die auf der Wegstrecke liegen, verständlich gemacht. An der Galeriewand ist eine Karte des Herzogtums Steiermark von 1855 angebracht, aus welcher der Bereich um die Strecke Graz - Maribor heraus gezoomt wird und mittels Leinwand mit bearbeiteter Oberfläche, die hunderte verschiedenste Wege zwischen Graz und Maribor zeigt, dargestellt wird. Die darauf stehende, innen hohle, Installation ist mit KIK-Verpackungen bespannt und 'verpackt'. An der Oberseite wird durch eine Öffnung ein verdünntes 'steirisches' Grün eingefüllt, welches an der Unterseite wieder austritt. Jedes Loch symbolisiert eine der fünfzehn KIK-Filialen am Weg von Graz nach Maribor und mithilfe der ausgetretenen Farbe wird die Verbindung zwischen den beiden Städten visualisiert.
kik.laden
galerija epeka, maribor
mixed media, 2017
bildschirm & rettungsschirm
kombüse graz, burggasse21, wien
mixed media, 2012
es muss hand und fuß haben
narrenkastl, frohnleiten
mixed media, 2019
nürnberg
atelier12, graz
mixed media, 2017